Die Schweiz ist weltweit der zweitbeste Standort für gemeinnützige Stiftungen und philanthropisches Engagement. Das haben die Forschenden der Lilly Family School of Philanthropy der Universität Indiana ermittelt. Ihren Global Philanthropy Environment Index für die Jahre 2018 bis 2020 ermittelten sie gemeinsam mit 100 Länderfachleuten für 91 Staaten. Für die Schweiz kooperierte Georg von Schnurbein vom Center für Philanthropy Studies der Universität Basel.
Dieser Index misst, in welchem Ausmass wohltätiges Engagement begünstigt wird. Der durchschnittliche Indexwert aller untersuchten Länder lag bei 3,63. Den besten Durchschnittswert von 4,91 erreichte Liechtenstein, gefolgt von Norwegen und der Schweiz (jeweils 4,83), Deutschland (4,78) und den USA (4,76). Insgesamt erreichten nur zwölf Staaten oder 13 Prozent den höchsten Punktebereich zwischen 4,50 und 5,00. 38 Prozent der Länder weisen ein restriktives Umfeld auf, etwa durch die Behinderung internationaler Finanzströme. Am untersten Ende führt diese Liste Belarus, Venezuela und Iran.
Eine zusätzliche Datenanalyse bestätigte laut den Autorinnen und Autoren eine positive Korrelation zwischen den Gesamtwerten für Philanthropie und dem Bruttoinlandprodukt pro Kopf. Die Zukunft der Philanthropie werde durch neue Technologien und die Digitalisierung des Spendenwesens geprägt sein.
Dieser Index schärfe das Bewusstsein für die Bedeutung eines positiven philanthropischen Umfelds, heisst es am Ende dieser Studie. Dieser Index gebe „Entscheidungsträgern Instrumente an die Hand, um Hindernisse zu beseitigen und die Philanthropie zu fördern und so dazu beizutragen, dass sie sich mit den zentralen Fragen der Zukunft auseinandersetzt – von der nachhaltigen Entwicklung über den Klimawandel bis hin zur Schaffung eines Umfelds, in dem sich alle Menschen entfalten können“.