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Neue Mittelschicht, neue Kundschaft: Aussenwirtschaftsforum

Sich mit der wachsenden Mittelschicht in den Schwellenländern auseinanderzusetzen, wird zu einer zentralen Herausforderung für Schweizer Exporteure.

Neue Mittelschicht, neue Kundschaft:Aussenwirtschaftsforum

Doch der wachstumsstärkste Markt ist nicht automatisch der beste. Wachstumstreiber für die Exportwirtschaft ist zudem das Zusammenspiel mit wertschöpfungsstarken angesiedelten Firmen aus dem Ausland.

Begründet in einer rapiden Zunahme der Wirtschaftskraft und Bevölkerungszahl in den Schwellenländern, erreichen global immer mehr Menschen ein Einkommen zwischen USD 1‘000 und 12‘000 pro Jahr. Bis 2030 wird sich die weltweite Mittelschicht von 2.5 auf 5 Mrd. Menschen verdoppeln, wobei zwei Drittel davon in Asien leben werden. Dementsprechend wird Asien bis 2030 rund 60% der weltweiten Konsumausgaben bestreiten. „Das massive Wachstum der Mittelschicht in den Schwellenländern stellt die weltwirtschaftlichen Verhältnisse auf den Kopf“, interpretiert Daniel Küng, CEO von S-GE, die Ergebnisse der Studie (s. Infografik), die PwC im Auftrag von S-GE erstellt hat. Sie wurde präsentiert am Aussenwirtschaftsforum, das ganz im Zeichen der „Rising Middle Class stand.

Absatzchancen: Von Schokolade bis zu Kommunalfahrzeugen

Erhebliche Wachstumschancen bieten sich für Schweizer Firmen aus Konsumgüterbranchen. In den 10 grössten Rising Middle Class-Märkten werden sich etwa die Ausgaben für Lebensmittel um 9% pro Jahr steigern. Doch wo die Mittelschicht wächst, wächst auch der Bedarf nach einer funktionierenden Infrastruktur oder einem guten Gesundheitssystem. So können auch Schweizer Industrie-Exporteure massiv von der Rising Middle Class profitieren: in vielen Branchen – von der Medizintechnik über die ICT bis zum Verkehrswesen – erhöhen sich die jährlichen Ausgaben um 8 bis 9% in den 10 Ländern mit der grössten wachsenden Mittelschicht.

Markteinstieg genau abwägen: Kein Asien-Automatismus

Diese vielfältigen Marktchancen zu realisieren, stellt besonders für KMU eine grosse Herausforderung dar. „Der Aufstieg der Mittelschicht bedeutet, dass die regionale Wirtschaft der Schwellenländer zu einer immer stärkeren Konkurrenz erwächst“, erläutert Daniel Küng, „das wachstumsstärkste Land ist deshalb nicht automatisch das bestgeeignete für einen Schweizer Exporteur. Die Unternehmen müssen ganz genau analysieren, wo die Opportunitäten den Wettbewerb überwiegen. Doch gerade angesichts der Frankenstärke im Euroraum, lohnt es sich, an der Diversifizierung der Exportmärkte zu arbeiten.“

Mehr Wettbewerbsfähigkeit durch den Zuzug der richtigen ausländischen Unternehmen

Angesichts der Verschiebung der globalen Wirtschaftskraft und des starken Franken steht der Standort Schweiz unter Druck wie selten. „In diesem Umfeld ausgewählte, wertschöpfungsstarke Unternehmen ins Land zu holen, unterstützt nicht nur die Exportwirtschaft in ihrer internationalen Konkurrenzfähigkeit“, erklärte Ruth Metzler-Arnold, Verwaltungsratspräsidentin von S-GE, während des Aussenwirtschaftsforums, „Diese Top-Firmen bringen neue Ideen und Innovationen ins Land, erteilen Schweizer KMU Aufträge oder finanzieren Forschungsprojekte an unseren Hochschulen.“ Dazu schaffen sie hochwertige neue Arbeitsplätze und zusätzliche Steuereinnahmen.

Infografik "The Rising Middle Class"

Studie "The Rising Middle Class"

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