Global Opportunities

Investitionen in den Gesundheitssektor Rumäniens

Im Bereich der Infrastruktur des rumänischen Gesundheitswesens werden grosse staatliche Projekte sowie private Initiativen umgesetzt. Schweizer Unternehmen sind auf dem rasch wachsenden Markt viel weniger präsent als möglich wäre.

Blick über den Universitätsplatz in Bukarest

Mit einer Bevölkerung von 19,7 Millionen Einwohnern ist Rumänien das siebtgrösste Land der EU und befand sich 2018 im Human Development Index (HDI) des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) an 52. Stelle, also unter den 59 Ländern der menschlich sehr hoch entwickelten Länder. Insgesamt werden für die Berechnung des HDI 189 Länder herangezogen.

Im Jahr 2013 erreichte das BIP-Wachstum des Landes 3,5 %, 2017 waren es 7 %. Für 2018 werden 4,1 % prognostiziert, für 2019 3,8 %. Laut einem Bericht der Credit Suisse sind die Rumänen nun zum ersten Mal in der Geschichte wohlhabender als sämtliche Nachbarstaaten.

Das Gesundheits- und Versicherungssystem befindet sich jedoch überwiegend in staatlichem Besitz, die Bevölkerung ist grösstenteils nicht ausreichend versorgt und die Qualität der medizinischen Einrichtungen und Dienstleistungen ist schlecht.

Ambitioniertes Investitionsprogramm unterstützt nationales Gesundheitswesen

Die Regierung hat ein ambitioniertes Investitionsprogramm bekannt gegeben: Dabei sollen 14 Krankenhäuser modernisiert und acht neue regionale Krankenhäuser mit einem geschätzten Wert von je 300 Millionen Euro errichtet werden. Darüber hinaus soll ein «Krankenhaus der Republik» mit einem geschätzten Wert von 1’100 Milliarden Euro gebaut werden, das Forschungszentren und andere Einrichtungen für Bildung und Unterkunft beherbergen wird.

Finanzierungsquellen werden der Staatshaushalt, EU-Gelder sowie Kohäsionsfonds, darunter ein Schweizer Beitrag, sowie Bankkredite und öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) sein.

Die nächsten Projekte im Gesundheitswesen

Die «Government Emergency Ordinance (GEO) Nr. 39/10» von Mai 2018 gibt die Regeln für ÖPP vor. Zwei andere Verordnungen behandeln zwei Pakete mit insgesamt 16 strategischen Investitionen, die über ÖPP-Verträge durch den Nationalen Ausschuss für Strategie und Prognose vergeben werden. Die Liste der anstehenden Projekte umfasst unter anderem:

  • eine nationale Blut- und Stammzellenbank;
  • das Regionalkrankenhaus Timișoara;
  • das Regionalkrankenhaus Brăila-Galați;
  • die Multifunktionsklinik Dr. Calistrat Grozovici;
  • das Regionalkrankenhaus Târgu Mureș.

Alle Unternehmen, die an Projekten interessiert sind, die mit öffentlichen Geldern finanziert werden, sollten sich bewusst sein, dass der Ankauf von Waren und Dienstleistungen einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren über das elektronische SEAP/SICAP-System unterliegt.

Aktuelle Entwicklungen im privaten Sektor

Der private Sektor entwickelt sich rasch. Die Konsolidierung von Kliniken und Labors hatte grosse Ketten von Labors, Diagnosezentren und Spitälern zu Folge. MedLife wird zum ersten börsennotierten Unternehmen der Medizinbranche Rumäniens. Andere private Gesundheitsversorgungsketten wie Regina Maria, Medicover, Sanador, Monza oder Affidea haben die Errichtung neuer Krankenhäuser und medizinischer Zentren bekannt gegeben. Die meisten umfassen moderne Untersuchungs- und Diagnoseabteilungen, Operationssäle etc. Der Schwerpunkt liegt auf Onkologie (fünf Zentren) sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Genesung.

Von der Schweiz unterstützte Projekte

Über den Erweiterungsbeitrag für 2013–2019 hat die Schweiz zwei medizinische Projekte in Rumänien finanziert:

  • Verbesserung der präklinischen Leistungen und der klinischen Notfallversorgung
  • ein nationales Schulungssystem für die Simulation in den Bereichen Anästhesie und Intensivmedizin sowie in anderen Spezialgebieten

Schweizer Experten und Ausbilder haben Schulungsprogramme durchgeführt und Best Practices in einigen staatlichen Krankenhäusern umgesetzt.

Die Medizinbranche ist von Importen abhängig

Rumänien verfügt über keine heimischen Hersteller moderner Medizintechnik, der Grossteil des Bedarfs wird durch Importe gedeckt. Die grössten Lieferanten sind Siemens, Philips und General Electric. Auch das Schweizer Unternehmen Roche ist mit den Abteilungen «Diagnoselösungen» sowie «Forschung und Entwicklung» ein wichtiger Lieferant für Rumänien.  

Man nimmt an, dass die Medizinbranche Teil des Finanzierungsprogramms der EU und des Schweizer Beitragsprogramms für den Zeitraum 2021–2027 sein wird, die 2019 von der EU bzw. von der Schweizer Bundesversammlung beschlossen werden. Da dies zu den bestehenden heimischen Finanzierungsquellen hinzukommt, werden von dem rasch wachsenden Wirtschaftssektor sowohl rumänische Empfänger als auch Schweizer Lieferanten von chirurgischen und (zahn-)medizinischen Geräten und Instrumenten, Technologie zur Patientenüberwachung, medizinischen Laborgeräten, spezialisierter IT&C-Hardware und -Software, modernem Spitalsmanagement etc. profitieren.

Exportieren nach Rumänien

Wollen Sie mehr über die Chancen erfahren? Unsere Senior Beraterin Osteuropa Katalin Dreher-Hajnal gibt Ihnen gern näher Auskunft zu den Möglichkeiten in der rumänischen Gesundheitsbranche.

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