1. Richtige Tools kennen
Schweizer und Liechtensteiner KMU exportieren vor allem im Bereich der Uhren- und Präzisionsinstrumentenindustrie, Pharma- und Chemieindustrie sowie der Maschinenbauindustrie nach China. In diesen Bereichen ist ein geeigneter Geschäftspartner vor Ort oft nützlich und teilweise unausweichlich. Doch wie können Sie im B2B-Bereich die richtigen Leute finden? Ein Weg ist das digitale Marketing und das funktioniert in China anders, als in westlichen Ländern:
Facebook, Twitter, YouTube oder auch Google: Diese Online-Tools sind in China blockiert oder nicht verbreitet. Die Chinesen haben deshalb ihre eigenen Anwendungen entwickelt, vor allem WeChat und Baidu müssen Schweizer und Liechtensteiner Exporteure kennen.
Zuerst fokussieren wir uns auf Baidu: Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 gegründet und ist die Suchmaschine mit dem grössten Marktanteil in China. Da sie in China entwickelt und auch dort gebraucht wird, ist sie beim Ranking der Webseiten entsprechend auf chinesische Faktoren fokussiert.
2. Baidu gekonnt einsetzen
Baidu bevorzugt somit bei seinen Suchresultaten einerseits Internetseiten, die eine Top-Level-Domain mit .cn haben, andererseits bewertet Baidu Webseiten besser, die in China gehostet werden. Für Schweizer und Liechtensteiner KMU bedeutet dies, dass sie sich im Bereich der Suchmaschinenoptimierung genau überlegen müssen, wo und wie sie ihre Webseite aufsetzen möchten. Neben diesen technischen Entscheidungen müssen Unternehmen beachten, dass alle Inhalte in Kurzzeichen erfasst werden sollten, also in der vereinfachten Version der chinesischen Schrift. Entscheidend für den Erfolg auf Baidu ist auch der Inhalt der Webseite. Die Regierung hat eine Blackliste mit Wörtern definiert und sobald diese auf einer Internetseite vorkommen, werden diese Webseiten bei Baidu nicht mehr angezeigt.
Doch nicht nur die Suchmaschinenoptimierung ist für Schweizer und Liechtensteiner KMU massgebend, sondern auch das Suchmaschinenmarketing. Baidu bietet dafür einen eigenen Pay-per-Click-Service an. Seine Funktionen ermöglichen es Ihnen, die Sichtbarkeit von Werbeanzeigen effizienter zu gestalten und das Markenbewusstsein bei der Zielgruppe zu stärken. Und das kann sich lohnen: So hat China mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen und über 700 Millionen Internetusern ein enormes Potenzial.
3. WeChat als Unterstützung hinzunehmen
Auch WeChat sollten Sie bei Ihren Aktivitäten in China nicht ausser Acht lassen. Die Software ist im Jahr 2011 erschienen und hat sich seither zu einer Super-App entwickelt. Sie ist eine Plattform, welche weltweit über 700 Millionen Nutzer hat und auch die Geschäftswelt in China verändert. WeChat bietet Unternehmen drei wichtige Funktionen: E-Commerce, Markenkommunikation und Kundenservice. Im B2B-Bereich dürften für Schweizer und Liechtensteiner Unternehmen vor allem die Markenkommunikation und der Kundenservice über WeChat spannend sein: Sie können über WeChat ihre Marke festigen, verkaufsunterstützende Massnahmen ergreifen, Leads generieren und über After-Sales-Services die Kundenbeziehungen pflegen. Unternehmen müssen sich dafür überlegen, ob und wie sie Schnittstellen zu WeChat schaffen können, um Kundenerfahrungen sowie die Kundeninformationen in ihren eigenen Relationship-Managersystemen aufzunehmen und zu implementieren.
Ob WeChat oder Baidu, das digitale Marketing ist in China wichtig, um als Unternehmen wahrgenommen zu werden und die richtigen Kontakte zu knüpfen. Es zahlt sich also aus, in die chinesische digitale Welt einzutauchen und entsprechendes Know-how aufzubauen!
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