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Legalisierung des Freizeitkonsums von Marihuana in Kanada: neue Geschäftsmöglichkeiten für Schweizer Technologieunternehmen

In Kanada ist der Cannabis-Konsum zu medizinischen Zwecken seit 2001 legal. Mit dem Inkrafttreten des kanadischen Cannabis Act/Bill C-45 am 17. Oktober 2018 wurde nun auch der Freizeitkonsum von Marihuana legalisiert. Hiervon können Schweizer Anbieter landwirtschaftlicher Geräte und innovativer Agrartechnologien profitieren.

Gewächshaus

Die Cannabis-Industrie in Kanada

Nach Schätzungen von Statistics Canada gaben die Kanadier 2017 ca. 5,7 Milliarden Dollar für Cannabis aus. Im gleichen Jahr konsumierten rund 4,9 Millionen Kanadier zwischen 15 und 64 Jahren Marihuana – sowohl zu medizinischen als auch nicht medizinischen Zwecken –, wobei sich die Ausgaben pro Person auf durchschnittlich 1’200 Dollar beliefen. Angesichts der Tatsache, dass es sich hierbei um Konsumzahlen vor der Legalisierung handelt, könnte das Marktpotenzial noch viel grösser sein. Ab dem 17. Oktober können die Kanadier legal frisches oder getrocknetes Marihuana sowie Cannabis-Öl und -Samen kaufen.

Nahrungsmittel und Getränke, die Cannabis enthalten, werden erst 2019 legalisiert – wann genau ist noch unklar. Alkoholunternehmen haben allerdings bereits grosses Interesse an der Branche gezeigt. So hat beispielsweise Constellation Brands, das Unternehmen hinter Corona, vor Kurzem eine grosse Investition in Canopy Growth getätigt. Zudem haben Molson Coors Canada und der in Quebec ansässige Cannabis-Produzent Hydropothecary eine Partnerschaft begründet, um nach der Legalisierung cannabishaltige Getränke herzustellen.

Bis August hatte Health Canada bereits 116 Unternehmen Lizenzen für die Marihuana-Herstellung ausgestellt. Im Hinblick auf die geografische Konzentration der Cannabis-Anbauer belegt Ontario mit 62 lizenzierten Betrieben den ersten Platz, gefolgt von British Columbia mit 25 und Quebec mit 9 Lizenzen. Es gibt jedoch nur ein paar wenige Hauptakteure auf dem Markt. Die wichtigsten haben wir hier aufgeführt:

Canopy Growth Corporation

Das in Ontario ansässige Unternehmen verfügt über ein Betriebsgelände von rund 240’000 Quadratmetern. Die künftige jährliche Cannabis-Produktion des Unternehmens wird auf ca. 500’000 Kilogramm geschätzt.

Aurora Cannabis Inc.

Das Unternehmen mit Sitz in Vancouver, British Columbia, ist der zweitgrösste Cannabis-Produzent. Seine derzeitige Produktionskapazität liegt bei rund 430’000 Kilogramm Cannabis pro Jahr, das Betriebsgelände erstreckt sich über ca. 195’000 Quadratmeter. Aurora hält zudem Anteile an The Green Organic Dutchman, einem Newcomer in der Cannabis-Branche mit Fokus auf den Anbau von biologischem, nachhaltigem Marihuana.

Aphria Inc.

Aphria aus Leamington, Ontario, verfügt über rund 130’000 Quadratmeter Betriebsfläche und eine künftige Jahreskapazität von 253’000 Kilogramm Cannabis.

Verordnungen der Provinzen

Die Verordnungen für den Anbau, Konsum und Vertrieb von Cannabis variieren je nach Provinz und Territorium. Unter dem folgenden Link finden Sie eine Übersicht über einige Provinzen mit Stand 6. September 2018.

Welche Chancen bieten sich derzeit für Schweizer KMU?

Aus der steigenden Produktionskapazität ergibt sich ein erhöhter Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten, Beleuchtungstechnologien, Gewächshäusern, automatisierten Anbausystemen, Hydrokulturen, Düngemitteln, Filtersystemen, Anlagen zur Klimaregulierung usw. Darüber hinaus können kanadische Cannabis-Anbauer Bundesmittel zur Förderung von Innovations- und Nachhaltigkeitsbemühungen in der Landwirtschaft beantragen. Daher werden Schweizer Anbieter innovativer Agrartechnologien in Kanada einen äusserst günstigen Markt für ihre Produkte vorfinden.

Wie die oben angeführten Beispiele zeigen, ist die kanadische Cannabis-Industrie auf Wachstum ausgerichtet. Wenn Sie mehr über das Potenzial der kanadischen Cannabis-Branche erfahren und von unserem umfassenden Expertennetzwerk in Kanada profitieren möchten, kontaktieren Sie bitte unseren Swiss Business Hub Canada.

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