In der Unterhaltungsindustrie wird zwar bereits verschiedene Software für Computeranimationen genutzt. Allerdings ist diese besonders komplex und kann nur von erfahrenen Nutzern bedient werden. Forscher an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und dem Disney Research Lab Zürich haben nun eine alternative Software entwickelt, die auch von Laien genutzt werden kann.
Bei professionellen Methoden müssen Bewegungsabläufe unabhängig voneinander in unterschiedlichen Darstellungen animiert werden. Dies führt laut einer Mitteilung der ETH dazu, dass der Prozess unübersichtlich und mit wenig Intuition erfolgt. Die neue Software der Forscher löst dieses Problem mit einem eigens entwickelten Werkzeug, das in die Software integriert ist.
Die Erstellung einer Fussbewegung sieht damit wie folgt aus: Um den Fuss der Figur wird eine Kurve erstellt, die MoCurve. Der Nutzer gibt mit der Maus die Bewegung vor. Diese kann durch das Auseinander- oder Zusammenziehen der Kurve an bestimmten Punkten verlangsamt oder beschleunigt werden. So wird die Bewegung gleich in Echtzeit getestet. Soll auch der Arm bewegt werden, wird für diese Bewegung eine zusätzliche MoCurve um den Arm erstellt, die unabhängig von der Fussbewegung bearbeitet werden kann.
„Wir wollen eine einfache und schnelle Animationen ermöglichen, ohne dabei an Qualität einzubüssen“, erklärt ETH-Doktorand Loïc Ciccone. Bei einem Test mit unerfahrenen Personen hat sich die Software bereits bewährt. Nach einer Einführung von 15 Minuten könnten die Personen ihre Figuren innerhalb von einer Stunde zum Leben erwecken. „Mit unserer Software ermöglichen wir es allen, auf einfache Art und Weise animierte Geschichten zu erzählen“, so Ciccone. Auch professionellen Künstlern gefällt die Software. Sie schätzen insbesondere die erhöhte Geschwindigkeit für das Erstellen von Animationen.
