Exportwissen

Volatile Zeiten – eine Chance für Schweizer KMU?

Schweizer KMU, die international tätig sind, stehen heute vor verschiedenen Herausforderungen: Zunehmender Wettbewerbsdruck, Frankenstärke und globale Handelsstreitigkeiten. Unsichere Zeiten können jedoch auch eine Chance darstellen. Alberto Silini, Leiter Beratung bei Switzerland Global Enterprise (S-GE) zeigt auf, wie Sie die volatilen Zeiten als Chance wahrnehmen können.

Alberto Silini, Leiter Beratung bei S-GE

Globale Unsicherheit, geopolitische Spannungen und Handelsstreitigkeiten

90% aller Exportfirmen in der Schweiz sind kleinere und mittlere Unternehmen. Das bedeutet, dass gerade KMU, welche stark in internationale Wertschöpfungsketten eingebunden sind, die aktuellen Herausforderungen zu spüren bekommen. Es ist davon auszugehen, dass in Zeiten des zunehmenden Protektionismus diese Volatilität nicht weniger wird. Wie können Schweizer KMU mit dem unsicheren Wirtschaftsumfeld umgehen und nachhaltig in der Internationalisierung erfolgreich sein?

Sechs Tipps von Alberto Silini, Leiter Beratung bei S-GE:

1. Schauen Sie strategisch voraus und prüfen Sie, inwiefern Ihr Geschäft von den möglichen Krisenszenarien betroffen ist.
Welche Unsicherheiten bestehen in Ihren Exportmärkten? Betrifft es Ihre Produkte und Dienstleistungen? Prüfen Sie die verschiedenen Szenarien und überlegen Sie, welche Folgen für Ihr Unternehmen eintreten können.

2. Diversifizieren Sie die Risiken frühzeitig.
Das Diversifizieren von Exportmärkten und Währungsräumen ist eine ideale Lösung, um das Klumpenrisiko zu minimieren. Es lohnt sich, in die Erschliessung neuer Märkte oder Segmente zu investieren, um mit dem eignen Geschäft breiter abgestützt zu sein. Ausserdem empfiehlt sich die Prüfung von finanziellen Absicherungsinstrumenten, um das Risiko von Währungsschwankungen und Zahlungsausfällen abzufedern.

3. Hinterfragen Sie Ihr Geschäftsmodell und passen Sie es konkret auf Ihre Märkte und Kunden an.
Prüfen Sie Ihr Geschäftsmodell. Bedarf es für das Zielland oder -segment Anpassungen? Tauschen Sie sich mit anderen Branchen aus und lassen Sie sich inspirieren, ob es Geschäftsmodelle gibt, welche auch für Ihr Geschäft passend und innovativ sein können

4. Investieren Sie weiterhin.
Gerade in wirtschaftlich weniger rosigen Zeiten lohnt es sich in verbesserte Prozesse, innovative digitale Lösungen und Automatisierung zu investieren. Viele Firmen hören auf zu investieren, wenn die Wirtschaftslage kritisch ist. Machen Sie es anders: Investieren Sie und sichern Sie sich Marktanteile, indem Sie sich mit Ihren Produkten und Dienstleistungen in der richtigen Nische platzieren.

«Wer sich als innovativer Qualitätsleader in seiner Nische behaupten kann, hat gerade in volatilen Zeiten gegenüber den internationalen Mitbewerbern einen Wettbewerbsvorteil.»

5. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Digitalisierung.
Die digitale Transformation macht vor kaum einem Geschäftsbereich halt. Mit dem richtigen Einsatz von Digitalisierung, wie z.B. Industrie 4.0, Internet of Things (IoT) oder Blockchain, können KMU Ressourcen besser einsetzen, sich von der Konkurrenz abheben und effizienter operieren. So kann zum Beispiel auch E-Commerce als Distributionskanal eine bis anhin unbekannte Welt eröffnen.

6. Innovation auf der ganzen Wertschöpfungskette vorantreiben.
Die Innovation soll sich nicht nur auf Ihre Produkte oder Dienstleistungen beschränken. Innovationen sollen auf der ganzen Wertschöpfungskette erfolgen: im Marketing, in der Kundenbeziehung mit Ihren Kunden, in der Beschaffung, Herstellung, im Kundendienst oder auch auf der eigenen Website. Heben Sie sich durch Innovationen auf der ganzen Linie von Ihren Konkurrenten ab.

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Seien Sie am 28. April 2020 am Aussenwirtschaftsforum 2020 in der Messe Zürich dabei und treffen Sie unsere Spezialisten aus der ganzen Welt. Diskutieren Sie zudem mit uns über das diesjährige Forumsthema: «Als KMU international durchstarten - mit Pioniergeist nachhaltig zum Erfolg».

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