Als nicht gewinnorientierte Organisation weist S-GE im operativen Kerngeschäft ein ausgeglichenes Ergebnis aus. Das Parlament hat - wie für das Jahr 2020 - auch für 2021 ein Zusatzbudget genehmigt. Dieses Zusatzbudget für vom Bundesrat beauftragte Stabilisierungsmassnahmen konnte bis Ende Jahr zu 100 Prozent zielgerecht und zweckgebunden eingesetzt werden. Der Fokus lag dabei auf Exportförderungsmassnahmen zum Ausbau digitaler Services und für die gezielte Suche und Vermittlung von branchenspezifischen Marktopportunitäten. Zusätzlich konnte S-GE die im Jahr 2020 nicht vollständig verwendeten Mittel aus dem damaligen Zusatzbudget in Absprache mit dem SECO ins Budget 2021 übertragen und einsetzen. Hierbei lag der Fokus auf der Kompensation von Messeausfällen.
Abgeltungen durch den Bund und Rückfluss von Bundesgeldern
Die Jahresrechnung 2021 weist Bundesgelder von 26.2 Millionen Franken aus. Zusätzlich wurde das Aussennetz, als gemeinsame Erfolgsgeschichte von EDA und S-GE, über die Tripartite Vereinbarung mit 10.7 Millionen Franken durch das EDA finanziert. 2021 flossen Bundesgelder für die Messe- und Projektkommission (MPK) in Höhe von 521'800 Franken und nicht benötigte Rückstellungen aus dem Zusatzbudget 2020 für eigene Messen in Höhe von 362'000 Franken an den Bund zurück. Der Rückfluss erfolgte in Absprache mit dem SECO sowie der MPK, auf welche S-GE keinen bestimmenden Einfluss hat, deren Administration und Buchhaltung jedoch bei S-GE angesiedelt sind.
Vermehrt kostenlose Dienstleistungen in der Coronakrise
Die Coronakrise führte zu einer Veränderung der Kundenbedürfnisse sowie einer höheren Nachfrage in der Exportförderung. S-GE konnte in der Folge das Dienstleistungsportfolio rasch anpassen und die KMU vermehrt mit kostenlosen Dienstleistungen unterstützen. Dies entsprach einem grossen Bedürfnis und wurde rege in Anspruch genommen. Insgesamt konnte S-GE im Jahr 2021 6’361 Firmen unterstützen (+20 Prozent).
Steigende Erlöse aus Lieferungen und Leistungen
Die Erlöse aus Lieferungen und Leistungen stiegen im Jahr 2021 um insgesamt 0.7 Millionen Franken.
Bei der einzelbetrieblichen und somit kostenpflichtigen Beratung konnte S-GE aufgrund der erhöhten Nachfrage der Kunden im Vergleich zum Vorjahr höhere Umsätze verzeichnen. Bei den Umsätzen aus eigenen Messen wurden aufgrund pandemiebedingter Messeabsagen 0.2 Millionen Franken tiefere Umsätze verzeichnet. Sowohl bei der kostenpflichtigen Beratung als bei den Messeeinnahmen erwartet S-GE für 2022 jedoch eine weitere Erholung und eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau von 2019. Die Sponsoringbeiträge lagen 2021 in etwa auf Vorjahresniveau. Die Anzahl der Mitglieder reduzierte sich indes leicht. Per Ende 2021 lag diese mit 2'207 angeschlossenen Unternehmen und Institutionen rund 3.7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Für das Jahr 2022 geht S-GE von einer Stabilisierung aus.
Personalaufwand auf stabilem Niveau
Der Personalaufwand verbleibt dank aktivem Kostenmanagement auf stabilem Niveau (-0.4 Prozent). Insgesamt beschäftigte S-GE per Ende 2021 an den Standorten Zürich, Renens und Lugano 106 Mitarbeitende (Vorjahr 108 Mitarbeitende), die sich 93.6 Vollzeitstellen (Vorjahr 93.7 Vollzeitstellen) teilten. Der Frauenanteil in Kaderpositionen belief sich auf 63 Prozent (Vorjahr 61 Prozent), auf die gesamte Belegschaft bezogen betrug er 61 Prozent (Vorjahr 60 Prozent).
Im Aussennetz, das S-GE zusammen mit dem EDA betreibt und dessen Ressourcen durch das EDA zur Verfügung gestellt werden, belief sich die Anzahl der Mitarbeitenden auf 100 (82.6 FTE). Der Frauenanteil in den Leitungspositionen belief sich auf 28 Prozent (Vorjahr 24 Prozent), auf die gesamte Belegschaft im Aussennetz bezogen betrug er 58 Prozent (Vorjahr 61 Prozent). Die nötigen Massnahmen zur Stärkung der Diversität auch in Führungspositionen sind eingeleitet.
Fondsentwicklungen und Organisationskapital
S-GE hat drei zweckgebundene Fonds: Den Fonds Exportförderung, den Fonds Standortpromotion und den Fonds Dritte Träger und Messen der Messe- und Projektkommission.
Nachdem der Fonds Exportförderung im Jahr 2020 bewusst erhöht wurde, konnten die Mittel 2021 gezielt und zweckgerichtet eingesetzt werden, sodass der Bestand per Ende 2021 gleich Null war. Auch im Grundauftrag Standortpromotion konnte 2021 durch gezielten Mehreinsatz von Mitteln ein beabsichtigter Fondsabbau realisiert werden. Der Restbestand dieses Fonds soll die geplanten Mehrausgaben in den Folgejahren finanzieren. Im Fonds «Dritte Träger und Messen» der MPK, welcher nicht in der Verantwortung von S-GE steht, konnten aufgrund der Auswirkungen der Coronakrise nicht benötigte Mittel aus dem Jahr 2021 in das Folgejahr übertragen werden.
Der Vereinsfonds von S-GE ist Teil des Organisationskapitals und wird durch die Mitgliederbeiträge geäufnet. Er dient der Finanzierung von Vereinsaktivitäten (im Rahmen der Grundaufträge), der finanziellen Stabilität des Vereins, bietet finanziellen Handlungsspielraum in Krisen und verstärkt die Massnahmen für Kunden im Rahmen der gesetzten Jahresprioritäten sowie zur Unterstützung der Leistungsaufträge. Er befindet sich per Ende 2021 auf ähnlich hohem Niveau wie Ende 2020.
Per Ende 2021 betrug die Eigenkapitalquote 52.2 Prozent (Zielwert mindestens 40 Prozent), die Liquiditätssituation war mit Hilfe der Zusatzmittel solid.
Risikobeurteilung
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat S-GE keine Risiken festgestellt, die Jahresabschluss und Unternehmensberichterstattung beeinträchtigen. Um allfällige Risiken und Beeinträchtigungen zu minimieren, wurden präventiv angemessene interne Vorkehrungen getroffen – sowohl in Bezug auf die Buchhaltungssysteme und -abläufe als auch die Erstellung des Jahresabschlusses.
